Künstliche Intelligenz ist nur durch energieintensive Rechenleistung möglich. – Grafik: geralt/pixabay.com

Kompass Orange

Stromfresser am Start

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Wer auf sich hält, hat sie schon ausprobiert: „Tschät-Tschi-Pi-Ti schreib mir bitte einen romantischen Text zum ersten Schnee.“ Ganz nebenbei lassen Gesprächspartner solche Hinweise auf Nutzung des Sprachassistenten einfließen; man will zeigen, dass man mit dem jetzt seit einem Jahr verfügbaren Chat-Bot ziemlich cool umzugehen weiß.

Man geht aber nicht cool damit um, sondern weitgehend sorg- und bewusstlos. Es spricht sich nur sehr langsam (oder auch gar nicht) herum, dass KI schon jetzt weltweit die Server glühen lässt. ChatGPT-Nutzerinnen und -nutzer beteiligen sich gerade an der Eröffnung einer weiteren gigantischen, weltweiten Stromfresserei.

Da es viele Gründe dafür gibt, die KI als werkzeugliche Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten für sinnvolle Zwecke zu nutzen, sollte von Anfang an auch versucht werden, unsinnige Zwecke einzuschränken. Wir werden die energieintensive Rechenleistung für KI nur durch Zubau vieler neuer Energie-Gewinnungsanlagen und durch die Einschränkung bisherigen Verschwendungsverhaltens bewältigen können.

Dass bei „Gaming“, „Streaming“ oder beim „Schürfen“ von Kryptogeld riesige Stromengen durch die Netze fließen müssen, bleibt den Nutzerinnen und Nutzern leider verborgen. Beim aktuell so beliebten ChatGPT-Testen ist es das Gleiche: An den Energieverbrauch denkt man beim Betrieb des Nachttisch-Lämpchens – die globalen Stromfresser-Anlagen für unsere elektronischen Hilfsmittel haben wir meistens nicht im Blick. Sie schlagen nur zum kleinsten Teil auf dem eigenen Zähler und der eigenen Rechnung zu Buche. Die große Energie- und Klimarechnung geht bekanntlich an die Adresse „nächste Generation“.

 


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