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Treffen des BAK Christen & Ökologie im Kloster Höxter-Brenkhausen

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Die Sacharbeit stand wie immer im Vordergrund unserer Mitgliederversammlung vom 23. bis 25. Februar 2018. So besprachen wir die im Mailaustausch vorbereiteten Einzelheiten zum Katholikentag in Münster vom 9. bis 13. Mai 2018, auf dem wir mit einem Stand in der Innenstadt vertreten sein werden.
Sehr ausführlich befassten wir uns mit dem Kurzprogramm zur Europawahl 2019 und erarbeiteten 13 Änderungsanträge an den Bundesparteitag. Auch an unserem aktuellen Positionspapier „Christen und Politik“ arbeiteten wir weiter und werden es beim Herbsttreffen 2018 fertigstellen.
Außerdem überdachten wir unseren Stellenwert und unsere spezielle Aufgabe als BAK Christen & Ökologie innerhalb der ÖDP. Danach sehen wir es als unsere Aufgabe an, christliche Werte in die Partei einzubringen und hochzuhalten, zu Abendandachten bei den Bundesparteitagen einzuladen und die ÖDP bei Kirchentagen zu vertreten. Unser Mitglied Dieter Nießner stellte uns am Samstagabend in einem sehr interessanten PowerPoint-unterstützten Vortrag das neueste Buch des Club of Rome „Wir sind dran“ vor. Der Club of Rome hatte vor 45 Jahren das Buch „Grenzen des Wachstums“ herausgegeben. Dieter Nießner ist bereit, diesen Vortrag auch bei ÖDP-Gliederungen honorarfrei, nur gegen Erstattung der Fahrtkosten, zu halten (ed.en1732229088ilno-1732229088t@ren1732229088ssein1732229088.rete1732229088id1732229088).
Der Ort unseres Treffens war dieses Mal das Koptisch-Orthodoxe Kloster der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Mauritius in Höxter-Brenkhausen. Das Kloster wurde ca. 1246 gegründet und erstmals von Zisterzienserinnen besiedelt, begann aber im 19.  Jahrhundert völlig zu verfallen. Die heutige barocke Klosteranlage hat die Koptisch-Orthodoxe Kirche 1993 für 1  Mark vom Land Nordrhein-Westfalen gekauft. Seitdem wird sie liebevoll unter Mithilfe von ehrenamtlichen Arbeitern und von Fachkräften aus Luxor/Ägypten und anderen Ländern renoviert und mit koptischen Ikonen ausgeschmückt. Das benachbarte Gästehaus St. Markus ist in einem Neubau, die Zimmer gemäß heutigem Standard mit Nasszelle und Fernseher (!) ausgestattet.
Wir waren überwältigt von der orientalischen Gastfreundschaft, die uns zuteilwurde. Seine Exzellenz Bischof Damian höchstpersönlich bediente uns am Tisch. Seine Mitbrüder hielten sich im Hintergrund bereit und traten sofort in Aktion, wenn sie glaubten, dass etwas nachgelegt werden sollte. Die koptische Köchin vermochte es, die überwiegend ägyptischen Speisen farbkräftig und bunt auf die Teller zu bringen.
Natürlich nahmen wir auch an den Gottesdiensten teil, die schon etwas gewöhnungsbedürftig, in orthodoxer Länge und in arabischer oder koptischer, aber auch in deutscher Sprache gehalten wurden. Die Liturgiesprache richtet sich je nach der Mehrheit der Teilnehmer am Gottesdienst. Die liturgischen Handlungen fanden etwas abgeschirmt durch die Ikonostase (Bilderwand) im Geheimen, einem Mysterium gleich, statt. Dabei wird auch viel Weihrauch eingesetzt und die Weihrauchfässer werden nicht nur pendelnd geschwenkt, sondern auch rotierend geschwungen. Der Altarraum ist heilig und darf nur von Priestern und Diakonen barfuß betreten werden als Erinnerung an den brennenden Dornbusch in der Wüste. Die musikalische Begleitung bestand nur aus zwei Rhythmusinstrumenten, der Triangel und der Zimbel. Das erschien mir schon sehr traditionell. Andererseits konnte man auch sehen, dass ein Zelebrant seine Gebete vom Smartphone ablas und einige von uns wurden sogar eingeladen, Evangelien in Deutsch vorzutragen.
Die Koptisch-(d. h. ägyptisch)-Orthodoxe Kirche ist die ursprüngliche Kirche Ägyptens und wurde bereits im ersten Jahrhundert vom Evangelisten und Apostel Markus gegründet und ist damit eine der ältesten christlichen Gemeinden. In ihr entstand auch das christliche Mönchtum (251–356 n. Chr.). Urvater Abraham kam hierhin und auch die Heilige Familie auf der Flucht vor Herodes, worauf die Kirche sehr stolz ist.
Bischof Damian bot uns auch eine umfassende Klosterführung und zeigte auf, was seit 25 Jahren wiederhergestellt wurde und was noch zu tun ist. Er erklärte die sakralen Malereien des Klosters und zeigte uns auch die Taufkapelle mit zwei Taufbecken, eines für die Erwachsenentaufe und eines für die Kindertaufe. Der Täufling wird dreimal ganz untergetaucht. Dann führte er uns noch in die kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist aus dem 13. Jahrhundert, die zur Klosteranlage gehört.
Bischof Damian hat eine interessante Lebensgeschichte, 63 Jahre, natürlich Ägypter. Aus traditionellen familiären Gründen konnte er als Jugendlicher seinen Wunsch, Mönch zu werden, zunächst nicht verwirklichen. Er studierte Medizin in Ägypten und arbeitete zuletzt in Deutschland als Oberarzt in Mühlacker. 1993 übernahm er – noch als Pater Damian – die Klosteranlage und wurde 2013 zum Bischof inthronisiert und ist nun für die Seelsorge in der nördlichen Hälfte Deutschlands zuständig. Es gibt zwei Bistümer mit etwa 12.000 Kopten.
Im Kloster ist eine Holzskulpturen-Dauerausstellung des Holzbildhauers und Diakons Gunter Schmidt-Riedig, eines deutschen Mitbruders von Bischof Damian, zu sehen, die uns Herr Schmidt-Riedig gerne zeigte. Seine Skulpturen sind teils übermannsgroß, aus unterschiedlichen Hölzern (z. B. Linden- oder Pappelholz) und zu verschiedenen christlichen Motiven wie z. B. den neun Seligpreisungen oder dem Buch mit sieben Siegeln angefertigt. Ein privater Besuch des Klosters wäre also auch sehr lohnend.
Wenn Sie, lieber Leser, auch einmal zu unseren Treffen kommen wollen, dann sind Sie herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich bei unserem Vorsitzenden Dirk Uehlein unter ed.be1732229088w@nie1732229088lheu.1732229088krid1732229088 an. Das nächste Treffen ist von Freitag, 12.10. bis Sonntag, 14.10.2018 im Franziskanerkloster Frauenberg in Fulda vorgesehen.

V. l. n. r.: Dieter Nießner, Martin Weinmann, Axel Gebhardt, Michael Andres (halb verdeckt), Dirk Zimmermann, S. E. Bischof Damian,
Matin F. Dreß, Helmut Graf, Dirk Uehlein, Walter Konrad, Günther Stahl. Foto: ÖDP Bundespressestelle.

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