ÖDP-Politiker treffen Landwirte
13. November 2019
Direktvermarktung ab Hof, sensible Tierpflege, nachhaltige Landwirtschaft und viel Idealismus sind Schwerpunkte, die auf dem Bauernhof der Familie Häfele die tägliche Arbeit beeinflussen. Die Mandatsträger und Mitglieder aus dem ÖDP-Kreisverband Memmingen-Unterallgäu
erhielten im Hochsommer einen Einblick in den bäuerlichen Alltag.
Stefan und Albert Häfele erläuterten den interessierten Besuchern, darunter Peter Miller (Stadtrat Mindelheim), Kreisrätin Rosina Rottmann-Börner, stv. Kreisvorsitzender Robert Keller, Heike Essmann (Stadträtin Memmingen) und Bezirksvorsitzende Lucia Fischer, die Beweggründe, die zur derzeitigen Ausgestaltung ihrer Bewirtschaftungsform geführt haben. Stefan Häfele: „Mir ist wichtig, dass ihr auch mal seht, wie es den Bauern bei den Verordnungen und Auflagen geht! Im Familienbetrieb der Häfeles werden schmackhafte Produkte für den Verkauf in Lebensmittelgeschäften hergestellt. Haushalte in und um Mindelheim werden mehrmals wöchentlich beliefert. Das Sortiment erstreckt sich von Milch, Joghurt, Käse, Wurst und Fleisch bis hin zu Honig und Eiern. Stadtrat Peter Miller dazu: „Es nützt nichts, mit verhärteten Fronten einander gegenüberzustehen. Nur die gemeinsam gefundenen Lösungen sind hier von Bedeutung.“
Bei der Führung durch Milchküche und Stall wurden zahlreiche politische Auswirkungen des Artenschutz-Volksbegehrens, des Mercosur-Abkommens und der Gülleverordnung auf die tägliche Arbeitssituation der Landwirte erklärt. Stefan Häfele: „Gerade das Mercosur-Abkommen dient nur der Zerstörung der Umwelt und der Förderung der Automobilindus-trie.“
Einig waren sich die ÖDPler und die beiden Bauern, dass durch massive Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre die Ursachen der Probleme geschaffen wurden. Die verfehlte Ausgleichszahlungs-/Subventionspolitik der EU, die Hinführung zum „immer mehr“ sowie die Verbraucherhaltung bilden wesentliche Hinderungsgründe, um eine zufriedenstellende und vor allem zukunftsfähige Weiterführung der Betriebe zu gewährleisten. Bereits lange Zeit vor dem Inkrafttreten des Artenschutzgesetzes in Bayern waren zahlreiche Betriebe zum Aufhören gezwungen. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele zeigten die beiden Landwirte auf, dass die von ihnen gewählte Bewirtschaftung durchaus Zukunft haben kann. Allerdings ist hier jeder Einzelne gefordert, sein Einkaufsverhalten und seine Prioritäten zu überdenken und erforderlichenfalls zu ändern. Das Angebot ist vorhanden, es muss nur genutzt werden. Zumal die nächste Generation bei den Häfeles schon in den Startlöchern steht, um das begonnene Werk weiterzuführen.
Am Ende der Hofbesichtigung lud Familie Häfele zu einem Imbiss ein. Bezirksvorsitzende und stellvertretende Kreisvorsitzende Lucia Fischer bedankte sich bei „den Häfeles“ für die Gastfreundschaft und die umfangreichen Informationen. Nur durch den gegenseitigen Austausch kann die Basis für bürgernahe Politik mit ökologischer Zukunft geschaffen werden! Dieses Ziel verfolgt die ÖDP seit ihrer Gründung!