MontagsGedanken

Sehr geehrter Herr Kühnert,

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kann es sein, dass Sie eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit nicht besonders interessiert?

Was soll eigentlich in einem Unternehmen vom Schlage BMW nach dessen Kollektivierung so ganz anders laufen als in einer Kapitalgesellschaft heutigen Zuschnitts? Sie werden wohl sagen: Der Profit wird gerechter verteilt und zwar auf diejenigen, die ihn erarbeiten. Aber wie wird dieser Profit zustande kommen? Auf ähnliche Weise wie heute – durch Produktion und weltweiten Verkauf von PKW für den motorisierten Individualverkehr, wie sie der Markt („Freude am Fahren“) eben verlangt? Oder nehmen Sie an, dass ein kollektiviertes Unternehmen automatisch nur noch ethisch verantwortliche Produkte herstellen wird? Ich bezweifle das.

Ihr aktueller Sozialismus-Anstoß hilft uns bei der Beantwortung der zentralen Frage nicht weiter: Welche Produktion ist angesichts von Naturzerstörung und atmosphärischer Überhitzung überhaupt noch zu verantworten? Wie schaffen wir eine kluge Reduktion? Wie können wir die fortgesetzt aggressive Expansion von homo sapiens gegen die anderen Arten der Biosphäre beenden? Diese Probleme müssen wir auf die Tagesordnung von Politik und Wirtschaft setzen.

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