Freiheit
16. April 2018
Zur Eröffnung der Debatte über ein neues Grundsatzprogramm hat der Grünen-Chef Robert Habeck in den letzten Tagen in allen Medien immer hervorgehoben, dass ihn der erste Satz des alten, noch gültigen Programms besonders fasziniert: „Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit.“ Das sei „ein Satz wie ein Ausrufezeichen. Wo haben wir den die ganze Zeit versteckt?“ fragt sich Habeck.
Nun, der schöne Satz ist nicht falsch. Diese Aussage gehört zum Standardrepertoire aller Feiertagsredner. Er findet sich in vielen Programmen unterschiedlicher Organisationen. Aber kann man diesen Satz wirklich so in die Zukunft tragen?
Ja, es geht immer um den „Menschen in seiner Würde“. Aber mehr denn je sollte es immer auch um die Korrektur der Fehler gehen, die „der Mensch in seiner Freiheit“ und angetrieben von maßlosen Ansprüchen gemacht hat und immer noch macht! Im Mittelpunkt der Politik sollte daher der Mensch in seiner Würde stehen, der vor seiner Verantwortung für die anderen Lebewesen und für das gesamte Lebensgeflecht heilsam erschrickt, sich daher zu materieller Selbstbeschränkung verpflichtet und die Orientierung am globalen und übergenerationellen Gemeinwohl als oberstes Ziel anerkennt.