MontagsGedanken

Reformation und Konservation

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Der 31. Oktober wurde heuer zum gesetzlichen Feiertag für ganz Deutschland erklärt: Reformationstag. Was vor 500 Jahren begann und sich vielfältig auswirkte (bei weitem nicht nur auf das Christentum und seine Interpretationen!) rechtfertigt einen ganzen Tag des Nachdenkens: Reformation ist für mich zuallererst die Absage an Gleichgültigkeit und Fatalismus: „Es kommt wie es kommt und machen kann man ohnehin nichts…“ – diese gefährliche Haltung war wohl allen Reformatoren und Reformern der Geschichte fremd. Zum zweiten glaube ich, dass Reformation im Gegensatz zur Revolution immer auch konservative Motive hat: Es soll ja etwas Wertvolles von Fehlentwicklungen befreit werden, damit es sich wieder stärken kann und seinen ursprünglichen Sinn deutlicher zeigen kann. Am Feiertag der Reformation könnte man sich Zeit nehmen, über seine eigenen Kernüberzeugungen nachzudenken, Fehlentwicklungen zu identifizieren und den Widerstand gegen die gefährliche Gleichgültigkeit aufzunehmen.

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